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Ausland
06.12.2022

Niederlande: Königshaus prüft Kolonialzeit

ARCHIV - Der niederländische König Willem-Alexander und Königin Maxima kommen zum Besuch des niederländischen Kammerchors im Konzerthaus. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
ARCHIV - Der niederländische König Willem-Alexander und Königin Maxima kommen zum Besuch des niederländischen Kammerchors im Konzerthaus. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa Bild: Keystone/APA/Georg Hochmuth
Niederlande – Der niederländische König Willem-Alexander lässt die Rolle des Königshauses Oranien-Nassau in der Kolonialgeschichte unabhängig untersuchen.

"Eine gründliche Kenntnis der Vergangenheit ist unerlässlich, um historische Fakten und Entwicklungen zu verstehen und sich mit ihren Auswirkungen auf Menschen und Gemeinschaften so klar und ehrlich wie möglich auseinanderzusetzen", erklärte der König am Dienstag. "Ich halte es für wichtig, dass dieses Wissen auch in Bezug auf die Rolle des Hauses Oranien-Nassau in der Kolonialgeschichte verfügbar wird."

Die Ankündigung der Untersuchung über die Rolle des Königshauses erfolgte kurz bevor sich das Kabinett offiziell für die Sklaverei entschuldigen möchte. Das soll am 19. Dezember passieren.

Wahrscheinlich besassen die Vorfahren des Königs selbst Sklaven und waren über die Niederländische Westindien-Kompanie auch am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt, wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS berichtete. Das Königshaus soll auch von den Geldströmen aus seinem ehemaligen Kolonialbesitz Niederländisch-Ostindien, dem heutigen Indonesien, profitiert haben.

Die Untersuchung solle drei Jahre dauern und vom späten 16. Jahrhundert bis in die postkoloniale Gegenwart reichen, teilte das Königshaus mit. Die Universität Leiden soll die Untersuchung zusammen mit einer unabhängigen Kommission vornehmen.

Keystone-SDA