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Erlinsbach
12.01.2024
13.02.2024 09:08 Uhr

Von da kommt der Fasnachtsumzug Erlinsbach

Von der spontanen Idee zum kulturellen Höhepunkt: Die Wiederbelebung des Fasnachtssonntags in Speuz durch die Guggenmusig «Speuzer Schränzer».
Von der spontanen Idee zum kulturellen Höhepunkt: Die Wiederbelebung des Fasnachtssonntags in Speuz durch die Guggenmusig «Speuzer Schränzer». Bild: zVg. FAKO Speuz
Die Guggenmusig «Speuzer Schränzer» erweckte den Fasnachtssonntag in Speuz zum Leben – eine Tradition, die bis heute als kultureller Höhepunkt der Region gilt.

Widerbelebung des Fasnachtssonntag 

Nach ihrer dritten Teilnahme am Oltner Fasnachtsumzug kam bei der Guggenmusig «Speuzer Schränzer» der Vorschlag auf, den Fasnachtssonntag in Speuz neu zu beleben. Traditionell versammelten sich die Mitglieder nach dem Umzug auf dem Dorfplatz in Niedererlinsbach und gaben auf der ehemaligen Schulhaustreppe, dem heutigen Gemeindehaus, ein spontanes Platzkonzert. Dieses Ereignis zog schnell viele Zuschauer an, sowohl Ortsansässige als auch Passanten, die sich einfanden, um die Performance zu geniessen, so das FAKO Speuz. 

Von der Restaurant-Idee zum Strassenfasnachtsumzug 

Nach dem Umzug begaben sich die Mitglieder der Guggenmusig gemeinsam zum Nachtessen. Während des gemeinsamen Mahls wurde die Idee, eine Strassenfasnacht im Stil der Grossväter wiederzubeleben, diskutiert. Ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Überlegungen war natürlich ein Umzug. Das Aktivmitglied BUBU (Buser Urs) erhielt den Auftrag, dies zu realisieren. Im Herbst 1978 wurden alle Vereine von Erlinsbach zu einer Orientierungsversammlung eingeladen. Der Präsident der Speuzer Schränzer und unterstützte BUBU bei diesem Vorhaben. Es wurde schnell klar, dass dieses Vorhaben erfolgreich sein könnte. Leider musste BUBU im Dezember aus beruflichen Gründen auf eine Weiterführung der Organisation verzichten. Daher übernahm der damalige Präsident der Speuzer Schränzer seine Arbeit und führte sie trotz erheblichem Aufwand zu Ende. Die Erlangung der polizeilichen Verkehrsmassnahmen und Bewilligungen gestaltete sich als echte Herausforderung. Das Hauptproblem war die Verkehrsführung der Buslinie Aarau - Barmelweid während des Umzugs! Dank der Unterstützung des damaligen Polizeipostenchefs Schönenwerd, konnte die Bewilligung schliesslich doch noch erfolgreich eingeholt werden und hat bis heute Gültigkeit.

Erste Durchführung voller Erfolg

Eine spannende Wette zwischen zwei Mitgliedern der Speuzer Schränzer, BUBU und dem damaligen Präsidenten der Speuzer Schränzer, legte den Grundstein für den ersten erfolgreichen Fasnachtsumzug in Erlinsbach am 25. Februar 1979. Der Einsatz der Wette war ein Abendessen , wobei BUBU zunächst Zweifel an einem Neustart des Umzugs hatte. Letztlich zeigte sich der Umzug, dank der aktiven Teilnahme vieler lokaler Vereine und Schulklassen, als grosser Erfolg. Trotz des gelungenen Starts erkannten die Organisatoren, dass für eine nachhaltige Durchführung des Umzugs eine breitere organisatorische Basis notwendig war.

Die Entstehung des FAKO

Diese Erkenntnis führte zu einer wichtigen Entscheidung: Das Präsidium der Speuzer Schränzer wurde 1979 an BUBU übergeben, während der Präsident das Präsidium des neu gegründeten Fasnachtskomitees Erlinsbach (FAKO) übernahm. Die offizielle Gründung des FAKOs durfte dann am 6. Juni 1979 gefeiert werden. 

Die Fasnachtsmusik – wo Noten auf gute Laune treffen und das Herz höher schlagen lässt! Bild: zVg. FAKO Speuz

Riskante Anfänge

Das Hauptanliegen des Fasnachtskomitees Erlinsbach (FAKO) war es, eine breite Beteiligung für die Strassenfasnacht und den Umzug zu gewinnen, indem Personen aller Altersgruppen und Vereine im gesamten Erzbachtal zur Teilnahme motiviert wurden. Eine besondere Herausforderung für das Komitee stellte die Finanzverwaltung dar, da es zu Beginn weder über Startkapital verfügte noch finanzielle Unterstützung von politischen Behörden erhielt. Das FAKO legte grossen Wert darauf, den Finanzhaushalt sorgfältig zu kontrollieren. Dies geschah mit der Begründung, dass bei schlechtem Wetter während des Umzugs die bereits getätigten Ausgaben dennoch gedeckt sein sollten. Trotz dieser finanziellen Unsicherheiten zeigte das Komitee eine bemerkenswerte Risikobereitschaft in seinen Anfangsjahren.

Kreative schritte und erste Erfolge

In einem innovativen Schritt zur Generierung von Einnahmen führte das Fasnachtskomitee Erlinsbach im Jahr 1980 eine eigene Fasnachtsplakette ein. Des Weiteren wurde das Komitee auf 11 Mitglieder erweitert und kontinuierliche Verbesserungen in der Organisation vorgenommen. Im Herbst 1979 bot das Komitee erstmalig einen Maskenbastelkurs an, der es den Einwohnern von Erlinsbach, sowohl Vereinsmitgliedern als auch Privatpersonen, ermöglichte, sich aktiv an den Vorbereitungen und der Gestaltung der Fasnacht zu beteiligen. Ein besonderer Meilenstein war der 11. November 1979, an dem erstmals offiziell die nächste Fasnachtssaison eingeläutet wurde.

Speuzer Fasnacht ist nicht mehr wegzudenken

Ein historischer Rückblick offenbart: Die damalige Entscheidung, die Speuzer Fasnacht wiederzubeleben, erwies sich als goldrichtig. Bis heute bleibt sie der bedeutendste kulturelle Höhepunkt in Speuz.

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Aarau24 / Florence Altorfer