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Küttigen
29.01.2024
30.01.2024 18:04 Uhr

Generationen verbinden sich durch Freiwilligenengagement

Der Rotkreuz-Freiwillige Tobias Eckerlin hilft Sonja John bei ihren Grittibänzen.
Der Rotkreuz-Freiwillige Tobias Eckerlin hilft Sonja John bei ihren Grittibänzen. Bild: zVg. SRK Aargau
Im Seniorenzentrum Wasserflue in Küttigen werden von Freiwilligen des Aargauer Jugendrotkreuzes abwechslungsreiche Nachmittage organisiert.

Kreative Werke aus Altersheimnachmittagen

Im Wohnraum von Sonja John (88) sind zahlreiche handgefertigte Gegenstände zu finden: Eine Collage mit Eseln und Pferden schmückt die Schranktür, auf dem Sideboard steht eine kunstvoll verzierte Kerze, und ein mittlerweile leeres Osternest ist zu sehen. Etwas verbindet all diese Objekte miteinander. Sonja John hat sie alle während der Altersheimnachmittage des Aargauer Jugendrotkreuzes hergestellt, wie das SRK Aargau mitteilt.

Engagement von beiden Seiten 

Während der Altersheimnachmittage im Seniorenzentrum Wasserflue in Küttigen engagieren sich junge Freiwillige regelmässig in verschiedenen Aktivitäten mit den Bewohnern. Gemeinsame Spaziergänge, Gespräche, Back- und Bastelaktionen sowie Singen stehen auf dem Programm. Die Bewohnerin Sonja John berichtet stolz, dass sie im Jahr 2023 mit Ausnahme eines Monats regelmässig teilgenommen hat. Sie freut sich darauf, ihre Ideen bei den Aktivitäten einzubringen und umzusetzen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Bewohnerinnen und Bewohner schätzen die Abwechslung und die persönliche Aufmerksamkeit, die sie in den kleinen Gruppen der jungen Freiwilligen erfahren. Sie nehmen gerne aktiv teil und haben zahlreiche kreative Ideen, die sie gerne umsetzen möchten, wie das SRK Aargau gegenüber Aarau24 mitteilt. 

Austausch fördern

Die Entstehung dieser Ideen erfolgt durch Diskussionen zwischen den Freiwilligen, dem Aargauer Jugendrotkreuz und Karin Blattner, der Leiterin der Aktivierung im Seniorenzentrum Wasserflue. Sie zeigt sich begeistert von diesem Angebot, das bereits seit 14 Jahren läuft und nachhaltig dazu beitragen soll, den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. Jede Generation bringt ihre eigenen Perspektiven, Werte und Ansichten mit. Der Austausch zwischen den Generationen trägt zur Vielfalt dieser Perspektiven bei und fördert ein verbessertes Verständnis füreinander. Zudem spielen soziale Kontakte eine bedeutende Rolle für die psychische Gesundheit, was den Teilnehmenden zugutekommt, wie es gegenüber aarau24 heisst. Dieser Austausch bereichert sowohl junge als auch ältere Menschen gleichermassen. Die Ansicht teilt auch der ehrenamtlich tätige Sebastian Münkel (36).

«Von den Bewohnenden lerne ich Weltansichten, die anders sind als meine. Einige erzählen von ihrer Kriegs- und Fluchterfahrung. Das beeinflusst auch, wie ich heute mit Geflüchteten aus der Ukraine oder Eritrea umgehe.»
Sebastian Münkel, SRK Aargau

Tut der Seele gut

Sebastian Münkel findet vor allem Freude am zwischenmenschlichen Umgang. In seinem technischen Beruf vermisst er dies gelegentlich und betrachtet die Altersheimnachmittage als seelische Erholung. Ebenso schätzt Sonja John die zwischenmenschliche Dimension. Sie freut sich darüber, wenn jemand sich ausreichend Zeit für sie nimmt, da dies nicht selbstverständlich ist. Die Freiwilligen und Bewohnerinnen und Bewohner haben inzwischen eine enge Vertrautheit entwickelt, die zu persönlichen Gesprächen und kleinen Freundschaften führt. Bei gemeinsamen Veranstaltungen wird viel gelacht. Es besteht der Wunsch, das Projekt auf andere Seniorenzentren auszudehnen, und es werden bereits Gespräche geführt, in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Umsetzung, so das SRK Aargau. 

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Aarau24 / Florence Altorfer