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08.06.2024

Renzo Blumenthal: Nicht mehr Bio

Bio Adieu: Renzo Blumenthal.
Bio Adieu: Renzo Blumenthal. Bild: zVg.
Der Bündner Bergbauer und frühere Mister Schweiz verzichtet auf das Bio-Label. Grund: die immer strikteren Auflagen und Regeln.

Renzo Blumenthal (47), 2005 zum Mister Schweiz gekürt, führt seit knapp 15 Jahren den väterlichen Betrieb in Vella GR, einem Dörfchen im Val Lumnezia. Vergangenes Jahr traf der Bauer einen Grundsatzentscheid: Er stieg aus der Bioproduktion aus. Dies schreibt er in einem Gastbeitrag in der «Weltwoche».

All die Bürokratie sei für ihn nicht mehr tragbar gewesen. Für Bergbauern wie ihn sei es praktisch unmöglich, die strengen Auflagen zu erfüllen. Insbesondere, was das Futter betrifft, das er seinen Milchkühen vorsetzen darf.

Auch andere Bauern klagen

Wie der «Blick» anfügt, klagen auch andere Bauern seit vielen Jahren über die zunehmende Zahl an Vorschriften, die dazu führen, dass sie immer mehr Zeit im Büro statt im Stall verbringen.

Der Verband Bio Suisse dementiert dies allerdings. Dies seien Einzelfälle, sagt Bio-Präsident Urs Brändli. Tatsächlich aber ist die Unzufriedenheit gerade unter Biomilchbmilchbauern gross. Einige von ihnen überlegen sich, wie Blumenthal aus dem Label auszusteigen und konventionell zu produzieren. Grund dafür sind neue Futter-Richtlinien, die seit 2022 gelten.

Die Futterauflage

Das Futter muss zu 100 Prozent aus der Schweiz kommen, nur 5 Prozent davon darf besonders energiereiches Kraftfutter wie zum Beispiel Soja sein. Für Bauern in Bergregionen, wo Ackerbau schwierig ist, ist das schwer zu erreichen. Die Folge der Verschärfung: Die Produktionsmenge von Biomilch schrumpft.

Thomas Renggli