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Aarau
17.06.2024
17.06.2024 16:38 Uhr

KUBO in Aarau: Eine Erfolgsstory vor dem Ende?

Bild: zVg.
Vor einem Jahr öffnete der Kultur- und Begegnungsort KUBO in Aarau seine Türen mit einem feierlichen Konzert.

Nach fast zwei Jahren intensiver Verhandlungen mit der Immobilienfirma Mobimo und einem langwierigen Baubewilligungsverfahren mit Stadt und Kanton Aarau konnte das Projekt im Rockwell Nordbau realisiert werden. Nun soll das Projekt bereits wieder enden.

Ein Ort für alle

Seit rund 50 Jahren bemühen sich in Aarau verschiedene Generationen, einen selbstverwalteten Freiraum zu schaffen, wie der KUBO in einer Mitteilung schreibt. Ein Ort, an dem Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen und gemeinsam Projekte realisieren können. Bisher scheiterte dieses Vorhaben stets an langfristigen Umsetzungen.

Im Spätsommer 2021 nahm die Idee der Zwischennutzung des Rockwell Nordbaus Form an. Ein Stockwerk wurde angemietet, finanziert durch Stiftungsgelder und Spenden. Die Vorbereitungen und Verhandlungen mit der Immobilienfirma sowie den Behörden seien zeitaufwendig und herausfordernd gewesen. Nach fast zwei Jahren konnte die letzte Hürde genommen werden und im Sommer 2023 wurden 1'700 m² mit vielfältigen Ideen gefüllt.

«Der KUBO ist das, was du draus machst»

Der KUBO bietet eine breite Palette an Nutzungsmöglichkeiten: eine grosse Bar, eine Bühne, eine Werkstatt, ein Atelier, eine Siebdruckerei mit Dunkelkammer, einen Sportbereich sowie einen Umsonst-Laden und zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Das Motto «Der KUBO ist das, was du draus machst» stehe für den partizipativen Ansatz, der stetig neue Impulse und Veränderungen bringe. Alles werde ehrenamtlich umgesetzt, um den Raum so zugänglich wie möglich zu gestalten.

In dem Jahr seines Bestehens bot der KUBO eine Vielzahl an Veranstaltungen: Über ein Dutzend Konzerte mit mehr als 30 Bands aus verschiedenen Teilen der Welt, Partys mit diversen DJs, Vorträge, Workshops, Flohmärkte, Filmabende, Quiz-Nights, Theateraufführungen, Box-Trainings und Podiumsdiskussionen. Regelmässig finden Vollversammlungen statt, bei denen alle Interessierten über die Organisation diskutieren, die Zukunft planen und Entscheidungen im Konsens treffen.

Der Nutzungsvertrag sollte ursprünglich Ende des Monats auslaufen, um Platz für eine Umgestaltung des Nordbaus zu schaffen. Aufgrund von Verzögerungen im Bau- und Planungsprozess wurde eine Verlängerung um vier Monate gewährt. Bis Ende Oktober müsse der KUBO aber geräumt werden.

Bedarf an Freiraum

Die Betreiber des KUBO seien überzeugt, dass Aarau dringend einen unkommerziellen und niederschwelligen partizipativen Freiraum brauche. Der Bedarf zeige sich bereits nach einem Jahr Betrieb. Immer mehr Menschen erfahren vom KUBO und schätzen die Möglichkeiten, die der Kultur- und Begegnungsort bietet. Der KUBO sei mehr als nur ein Veranstaltungsort; er ermögliche soziale Teilhabe und biete ein Experimentierfeld für neue Erfahrungen und persönliche Weiterentwicklung, wie der KUBO weiter schreibt.

Für die verbleibenden Monate im Rockwell Nordbau seien alle bisherigen und zukünftigen Besucherinnen und Besucher sowie Interessierte eingeladen, den Freiraum zu nutzen und sich für ein Fortbestehen an einem anderen Standort starkzumachen. Die nächsten Vollversammlungen finden am Mittwoch, 19. Juni und am Montag, 24. Juni jeweils um 19.30 Uhr statt. Denn die Frage laute nicht, ob das Projekt ende, sondern wohin der KUBO weitergehe.

Aarau24 (fa)