Diese Bemühungen wurden nun von der Europäischen Museumsakademie anerkannt: Das Museum wurde für den DASA-Award nominiert, der aussergewöhnliche museumspädagogische Ansätze auszeichnet.
Von Workshops bis hin zum digitalen Labor
In den letzten Jahren hat das Stadtmuseum Aarau eine Reihe innovativer Ausstellungsformate und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zu digitalen Themen entwickelt, wie das Museum in einer Mitteilung schreibt. Dazu gehören Vorträge über Künstliche Intelligenz (KI), Workshops für Schulen zu 3D-Druck und Minecraft sowie das öffentliche Digital Labor «DigiSpace». Dieses Angebot, in Zusammenarbeit mit dem Smart-City-Programm der Stadt Aarau, ermöglicht es Besuchern jeden Alters, neue Technologien kennenzulernen. Im DigiSpace können Besucher beispielsweise Virtual-Reality-Brillen ausprobieren, am Computer zeichnen, KI-Bilder generieren oder 3D-Motive aus Schokolade drucken.
Aktuell bietet die Ausstellung «geliebt, gelobt, gehypt» eine interaktive Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz. Besucherinnen und Besucher können mit den KI-Persönlichkeiten Agnata und Indigo interagieren, die sie durch die Ausstellung führen und die Funktionsweise der Bildgenerierung durch KI erklären. Diese interaktiven Stationen regen die Besucher dazu an, über ihr Verhältnis zu Helden und Superkräften nachzudenken. Die KI kreiert basierend auf den Antworten der Besuchenden individuelle Heldengeschichten. Besonders für Familien und Kinder wird die Technologie spielerisch erfahrbar gemacht. Für jüngere Kinder gibt es einen KI-Rundgang mit Bildern, während ältere Kinder direkt mit der KI interagieren können, auch auf Schweizerdeutsch.
Historische Erzählungen im Fokus
Neben dem DASA-Award könnte das Stadtmuseum Aarau auch den Luigi-Micheletti-Award für herausragendes Storytelling gewinnen. Die Dauerausstellung «100xAarau» stellt die Vielfalt der Menschen in den Vordergrund, die Aarau geprägt haben, und regt die Besuchenden dazu an, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Die Sammlung des Museums, die Objekte mit Bezug zu Aarau umfasst, wird kritisch hinterfragt und thematisiert, wer was zu welcher Zeit gesammelt hat und welche Lebenswelten nicht abgebildet sind.
Im Rahmen des Projekts «collecting stories» sammelt das Museum gemeinsam mit Alltagsexperten der Migrationsgesellschaft und Jugendlichen Geschichten und Objekte, die für die Zukunft bewahrt werden sollen. Diese partizipative Geschichtsschreibung ist seit April 2023 Teil der Dauerausstellung «100xAarau».
Publikumsgeschichten und Mitgestaltung
In der Ausstellung «geliebt, gelobt, gehypt» sind die Geschichten vieler Menschen sichtbar. Schüler, Mitglieder des Seniorenvereins Forära und interkulturelle Guides des Museums erzählen von ihren Helden und Vorbildern. Museumsbesucher sind eingeladen, eigene Fan-Objekte und Erinnerungsstücke mitzubringen, die in der Heldothek, einem überdimensionalen Setzkasten, präsentiert werden.
Ob das Stadtmuseum Aarau den Titel „Best European Museum in Storytelling 2024“ oder den DASA-Award der Europäischen Museumsakademie gewinnt, wird bei der Preisverleihung im Herbst 2024 auf Zypern entschieden.