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Suhr
14.08.2024

VERAS-Projekt nimmt Fahrt auf und soll für Stauentlastung in Suhr sorgen

Bild: Aarau24 / Alec Nedic
Der Kanton Aargau hat zusammen mit den betroffenen Gemeinden ein umfassendes Bauprojekt zur Verbesserung der Verkehrssituation in Suhr und Umgebung vorgestellt.

Das Projekt, bekannt als «Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr» (VERAS), zielt darauf ab, die Region von Staus zu entlasten und die Anbindung des Wynentals an das übergeordnete Strassennetz zu verbessern. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf 366 Millionen Franken, wovon der Kanton den Grossteil übernimmt.

Überlastete Verkehrsinfrastruktur

Bereits heute ist das Verkehrssystem in Suhr und Gränichen stark überlastet. Die Anbindung des Wynentals an die Autobahn A1 gilt als ungenügend, und die Wartezeiten an den Bahnübergängen in Suhr sind lang. Der geplante Ausbau des Bahnangebots könnte die Situation weiter verschärfen. Der hohe Durchgangsverkehr beeinträchtigt zudem die Lebensqualität der Bevölkerung in Suhr durch Lärm und Abgase, so der Kanton Aargau in einer Mitteilung.

Prognosen gehen davon aus, dass die Region in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Bis 2040 wird ein Anstieg des motorisierten Individualverkehrs um 15 bis 20 Prozent erwartet, trotz Bemühungen, den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr zu fördern.

Wie entlastet werden soll

Kernstücke des VERAS-Projekts sind die neue SBB-Überführung Bernstrasse Ost, der Tunnel Wynematte und eine neue Entlastungsstrasse zwischen Gränicherstrasse und Suhrentalstrasse. Diese Massnahmen sollen die Verkehrskapazitäten erweitern und den Verkehrsfluss verbessern.

Neben dem Ausbau der Infrastruktur für den motorisierten Verkehr sind auch diverse Massnahmen für den Fuss- und Veloverkehr sowie zur Aufwertung von Siedlungen, Landschaft und Umwelt geplant.

So sieht es mit der Finanzierung aus

Die Projektkosten von 366 Millionen Franken werden zu über 80 Prozent vom Kanton Aargau getragen. Der Kanton übernimmt knapp 246 Millionen Franken, was 67,1 Prozent der Gesamtkosten entspricht. Der Bund beteiligt sich mit rund 79 Millionen Franken aus dem Agglomerationsprogramm der 4. Generation. Die Gemeinde Suhr trägt 14,1 Millionen Franken, was 2,8 Prozent der Gesamtkosten entspricht. Weitere Beiträge in Höhe von 31 Millionen Franken kommen von Dritten, darunter AVA und ASTRA.

Im Vergleich zur ursprünglichen Kostenschätzung von 234 Millionen Franken aus dem Jahr 2020 sind die Kosten um 132 Millionen Franken gestiegen. Diese Erhöhung wird unter anderem auf die ausserordentlich hohe Teuerung im Bauwesen und notwendige Anpassungen bei den Werkleitungen im Projektgebiet zurückgeführt.

Das sind die nächsten Schritte

Die Einwohnergemeindeversammlung in Suhr wird im November 2024 über den Kreditanteil der Gemeinde abstimmen. Auch in Gränichen steht im November ein wichtiger Entscheid an: Die Versammlung soll über den Solidaritätsbeitrag an VERAS entscheiden. Das Anhörungsverfahren zum Verpflichtungskredit für den Grossen Rat ist für den Sommer 2025 geplant. Der Spatenstich für das Projekt ist nach derzeitigem Stand im Jahr 2027 vorgesehen.

Aarau24 (fa)