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Aarau
21.08.2024
21.08.2024 17:45 Uhr

Aarau rüstet sich für die erste Pride

Von der ursprünglich klassischen Regenbogenfahne hat sich die Prideflagge im Laufe der Zeit verändert und beinhaltet mittlerweile ergänzend sämtliche Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.
Von der ursprünglich klassischen Regenbogenfahne hat sich die Prideflagge im Laufe der Zeit verändert und beinhaltet mittlerweile ergänzend sämtliche Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Bild: Daniel Ziener
Am 7. September wird Aarau zum Schauplatz der ersten Pride im Kanton Aargau.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und die Organisatoren blicken mit Spannung auf das Ereignis, das die Sichtbarkeit und Vernetzung der queeren Community in der Region fördern soll. Ursprünglich wurde die Idee von Mitgliedern verschiedener Jungparteien angestossen, die sich für eine stärkere Präsenz der LGBTQIA+-Bewegung im Kanton einsetzen wollten.

«Wir haben verschiedene Organisationen und Parteien angeschrieben und dann im Frühling 2024 die erste Sitzung gehabt, bei welcher wir festlegten, in welche Richtung die Pride gehen soll», erklärt Anna-Lena vom Verein Pride Aargau gegenüber der Redaktion von Aarau24. Die Motivation hinter der Veranstaltung entspringt einem klaren Bedarf: Es gibt kaum sichtbare Netzwerke für die queere Community im Kanton Aargau. Abgesehen von einigen wenigen Organisationen und Partys sei die queere Szene im Kanton kaum präsent. Angesichts der zunehmenden Übergriffe auf queere Menschen sei es umso wichtiger, durch Sichtbarkeit und Vernetzung ein Gefühl der Sicherheit zu schaffen.

«Wir haben unglaubliche Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung erhalten.»
Anna-Lena, Verein Pride Aargau

Das Organisationskomitee, das derzeit aus rund 40 bis 50 Personen besteht, hat viel Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung erhalten. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Aarau verlief reibungslos. «Es sind uns alle entgegengekommen und haben die Organisation so einfach wie möglich gemacht», erklärt Anna-Lena weiter.

Support grösser als Widerstand

Widerstand war jedoch ebenfalls zu erwarten, insbesondere von rechten (Jung-)Parteien, wie es die Organisatoren im Vorfeld bereits befürchtet hatten. «Diese haben wir ebenfalls schon ein wenig zu spüren bekommen». Dennoch sei der Zuspruch bei weitem grösser.

Hinsichtlich der Teilnehmerzahl gibt es derzeit noch Unsicherheiten. Der Verein rechnet mit etwa 1'200 Menschen, allerdings könne dies je nach Wetterlage stark variieren. «Es ist zur Zeit beinahe unmöglich abzuschätzen, wie viele Menschen an die Pride kommen werden».

Ein Ziel der Veranstaltung sei es, auch in den kommenden Jahren eine Pride im Kanton Aargau zu etablieren. In welcher Form dies geschehen wird, ist jedoch noch unklar. «Die diesjährige ist sicherlich auf der grösseren Seite, gerade mit den recht bekannten Acts die auftreten werden. Ich denke es wird sich zeigen, ob das jedes Jahr so durchgeführt werden kann oder wird.»

Aarau24 (fa)