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Erlinsbach
21.08.2024
22.08.2024 09:09 Uhr

Schock auf der Salhöhe: Pflegefachfrau schildert dramatische Rettungsversuche

Bild: KAPO Aargau
Eine 25-jährige Skateboarderin ist am Montag bei einem Unfall auf der Salhöhe ums Leben gekommen. Als Ersthelferin kam zufällig die Pflegefachfrau M. (58) hinzu, die gegenüber «20 Minuten» ihre Eindrücke schilderte.

M. berichtete der Zeitung «20 Minuten», dass sie immer noch sichtlich schockiert sei und es ihr gestern gar nicht gut gegangen sei. Sie habe nach dem Unfall auch nicht darüber reden wollen, da das Erlebte Spuren hinterlassen habe. Sie ist am Montagnachmittag auf der Salhöhe zufällig als Ersthelferin zu dem Unfall hinzugekommen. Die Skateboarderin ist die Passstrasse heruntergefahren und hat in der ersten Kurve die Kontrolle verloren, woraufhin sie in ein bergwärts fahrendes Auto gekracht und darunter geraten ist. Trotz Schutzausrüstung ist die 25-Jährige so schwer verletzt worden, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.

Auch Herzmassage half nicht

M. hat der «20 Minuten» erzählt, dass sie das zweite Auto gewesen sei, das angehalten habe, jedoch nicht gesehen habe, wie der Unfall geschehen ist. Sie habe jedoch die schwer verletzte Frau auf dem Boden liegen sowie das kaputte Skateboard gesehen. Auch das Blut habe sie wahrgenommen. Zusammen mit einer anderen Ersthelferin habe sie sofort eine Herzmassage begonnen, aber die Situation habe nicht gut ausgesehen. M., die selbst auf dem Notfall gearbeitet habe, sagte der Zeitung «20 Minuten», dass sie so etwas Schlimmes noch nie gesehen habe. Das Gesicht der jungen Frau habe sie immer noch vor Augen.

Freund musste alles mitansehen

Der Freund der jungen Frau sei ebenfalls vor Ort gewesen, berichtete M. der «20 Minuten». Er habe den Kopf der Verunglückten gehalten, immer wieder ihren Namen gerufen und gefleht, sie solle wach bleiben, aber sie sei bereits nicht mehr ansprechbar gewesen. M. ist sich sicher, dass der junge Mann Unterstützung brauchen werde, um das Erlebte zu verarbeiten. Sie denkt auch an die Eltern der Verstorbenen, die ihr sehr leid täten, da die Frau noch so jung gewesen ist.

Als gefährliche Strecke bekannt

Obwohl M. die Passstrasse täglich mehrmals befahre, hat sie noch nie zuvor Skateboarder dort herunterfahren gesehen. Der Pass sei eher bekannt für die vielen Töfffahrer, vor allem junge, bei denen es immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Dass nun auch Menschen dort skaten, halte sie für viel zu gefährlich.

M. sagte, dass sie jetzt noch mehr Angst habe, wenn sie den Pass mit dem Auto befahre. Sie fürchte sich bereits davor, dass ihr ein Töfffahrer auf ihrer Seite entgegenkomme, aber wenn jetzt auch noch Leute auf Skateboards unterwegs seien, werde es noch schlimmer. 

Aarau24 (cd)