Trotz steigender Ausgaben, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit, bleibt der Steuerfuss bei 118 Prozent. Der Gemeinderat zeigt sich dennoch zuversichtlich, langfristig ein ausgeglichenes Budget zu erreichen. Angesichts der Erfahrungen mit dem letztjährigen Budgetprozess bleibt das Thema jedoch heikel.
Bereits im vergangenen Jahr war das Budget in Buchs ein schwieriges Thema. Die Kluft zwischen Bevölkerung und Einwohnerrat war gross, wie die Abstimmung über das Budget 2024 zeigte: Eine klare Mehrheit von 71,57 % der Bevölkerung lehnte das Budget ab. Aufgrund der Ablehnung durch den Einwohnerrat und die Stimmberechtigten an der Urne musste der Regierungsrat eingreifen und das Budget festlegen.
Steigende Ausgaben im Bereich Gesundheit und Bildung
Wie der Gemeinderat von Buchs in einer Medienmitteilung vom 5. September 2024 bekanntgab, wird das Budget 2025 bei einem Steuerfuss von 118 Prozent und einem Umsatz von 44,8 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von 994.800 Franken aufweisen. Dieser Wert entspricht den Prognosen des Aufgaben- und Finanzplans 2024–2027, der bereits in der Vorperiode erstellt wurde.
Eine der Hauptursachen für den erwarteten Aufwandüberschuss sind die steigenden gebundenen Ausgaben, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Bildung. So verzeichnen die Kreisschule Aarau-Buchs beispielsweise zusätzliche 300 Stellenprozente sowie höhere Entschädigungen für den ICT-Support, was zu einem deutlichen Anstieg der Betriebskosten führt. Darüber hinaus wächst die Schülerzahl um 39 Schülerinnen und Schüler, insbesondere auf der Oberstufe.
Auch im Gesundheitssektor rechnet die Gemeinde mit höheren Kosten. Die Beiträge an die Pflegefinanzierung sowie die Spitex Region Aarau steigen aufgrund des demografischen Wandels deutlich an. «Die allgemeinen Kostensteigerungen für Pflegedienstleistungen spielen eine tragende Rolle», so der Gemeinderat in der Mitteilung.
Rückläufige Einnahmen bei juristischen Personen
Auf der Ertragsseite verzeichnet die Gemeinde Buchs ebenfalls einige Herausforderungen. Besonders die Steuererträge von juristischen Personen gehen weiter zurück, was einen Minderertrag von voraussichtlich 260.000 Franken zur Folge hat. Der Beitrag aus dem Finanz- und Lastenausgleich des Kantons Aargau wird jedoch im Jahr 2025 auf rund 2,65 Millionen Franken ansteigen und liegt damit 459.300 Franken über dem Vorjahr. Die übrigen Steuererträge sind auf Basis des Vorjahres oder gemäss den Empfehlungen des Kantonalen Steueramtes kalkuliert.
Hohe Investitionen in Bildung und Infrastruktur
Der Investitionsbedarf der Gemeinde bleibt unverändert hoch. Laut dem Aufgaben- und Finanzplan 2025–2028 sind Nettoinvestitionen von insgesamt 33 Millionen Franken vorgesehen, vornehmlich in den Bereichen Bildung und Infrastruktur. Einige dieser Investitionen sind bereits genehmigt, während andere noch durch die zuständigen Instanzen bewilligt werden müssen. Angesichts des hohen Investitionsvolumens und der steigenden Kosten wird der Steuerfuss bei 118 Prozent belassen.
Der Gemeinderat ist dennoch zuversichtlich, langfristig ein ausgeglichenes Budget zu erreichen. «Trotz der herausfordernden finanziellen Ausgangslage ist der Gemeinderat überzeugt, dass ein ausgeglichenes Budget langfristig möglich sein wird», heisst es in der Mitteilung.
Solide Eigenwirtschaftsbetriebe
Positiver zeigt sich die Situation bei den Eigenwirtschaftsbetrieben der Gemeinde Buchs. Sowohl das Wasserwerk als auch die Abfallwirtschaft erwarten aufgrund einer stabilen Aufwands- und Ertragslage positive Überschüsse, die dem Eigenkapital zugewiesen werden. Das Wasserwerk verzeichnet ein Plus von 316.100 Franken, während die Abfallwirtschaft einen positiven Betrag von 120.000 Franken im Budget aufweist. Einzig die Abwasserbeseitigung bleibt im Minus: Der Aufwandüberschuss beträgt 264.700 Franken, wird jedoch durch die vorhandenen kumulierten Ergebnisse aus den Vorjahren gedeckt.