Sina Frei auch beim Saison-Abschluss in Kanada beste Schweizerin
Bei herbstlichen Bedingungen mit Temperaturen unter zehn Grad musste Sina Frei bei der technisch anspruchsvollen Derniere in den kanadischen Wäldern einzig der Französin Loana Lecomte und der Österreicherin Laura Stigger den Vortritt lassen. Damit beendete die Olympiazweite und WM-Dritte von 2021 eine für sie kompliziert verlaufene Saison mit vier Podestplätzen in Folge.
Happy End nach schwierigen Monaten
In Abwesenheit von Pauline Ferrand-Prévot, Puck Pieterse und Haley Batten setzten sich Lecomte und Stigger sich früh vom Rest des Feldes ab. Dahinter fuhr Frei deutlich vor der Südafrikanerin Candice Lill und der bereits vor dem Rennen als Gesamtweltcupsiegerin festgestandenen Alessandra Keller ein einsames Rennen. Das Duell um den Sieg entschied die Vorjahressiegerin Lecomte gegen Freis Specialized-Teamkollegin Stigger mit einer Tempoverschärfung in der Schlussrunde mit neun Sekunden Vorsprung für sich.
Frei, die bei ihrer Olympia-Teilnahme (21. Platz) auf das Forfait von Jolanda Neff angewiesen war, spielte ihre starke Spätform noch einmal aus. Vor einer Woche in Lake Placid war sie als Zweite zum ersten Mal in ihrer Karriere im olympischen Cross-Country auf das Weltcup-Podest gefahren, dazu gewann sie die letzten beiden Short Tracks. "Für mich ist es ein Happy End, nachdem ich Anfang Saison 'gestruggelt' bin", hielt Frei zufrieden fest.
Alessandra Keller mischte einen Tag, nachdem sie den zweiten Gesamtsieg nach 2022 mit einem 8. Platz im Short Track perfekt gemacht hatte, nicht ganz vorne mit. Im Sprint um den 4. Platz hatte die Nidwaldnerin schliesslich das Nachsehen gegen Lill.
Kein finales Feuerwerk der Männer
Die Schweizer Mountainbiker schlossen die Saison ohne ein letztes Erfolgserlebnis ab. Filippo Colombo, Nino Schurter und Marcel Guerrini klassierten sich bei der Triumph-Fahrt von Gesamtweltcupsieger Alan Hatherly in den Rängen 7, 8 und 10.
Colombo verteidigte damit Rang 3 im Gesamtweltcup vor Schurter und Mathias Flückiger. Schurter lag bis Rennmitte vor Colombo in Sichtweite zu den Podestplätzen, büsste bei einsetzendem Nieselregen aber noch einige Positionen ein. Flückiger, als Fünfter und Achter der beste Schweizer an den Olympischen Spielen in Paris und an der WM in Andorra in diesem Jahr, kam zum Abschluss nicht über Platz 23 hinaus.
Damit beendeten die erfolgsverwöhnten Männer ein durchzogenes Jahr ohne das letzte Feuerwerk, das sich Schurter vor dem Start erhofft hatte. Der 35. Weltcupsieg des 39-jährigen Bündners in Val di Sole blieb der einzige der Schweizer Triumph in dieser Saison im Cross-Country. Ob er seine Karriere fortsetzen wird, hat Schurter bislang offengelassen. Nach dem bitteren 9. Platz an den Olympischen Spielen hat der zehnfache Weltmeister seine starke Form aus dem Frühjahr zuletzt eingebüsst.