Eine Gruppierung erhebt Vorwürfe gegen das Budget und versucht, mittels einer Unterschriftensammlung eine Referendumsabstimmung zu erzwingen (Aarau24 berichtete). Dieses Vorgehen stösst jedoch auf den Widerstand eines breiten politischen Bündnisses, das sich aus der SP Stadt Aarau, der SP Buchs, den Grünen Aarau und Buchs, der Grünliberalen Partei sowie der Mitte in Aarau und Buchs sowie Pro Aarau zusammensetzt. Diese Gruppierungen lehnen das Referendum entschieden ab.
«Falsche Behauptungen»
Laut den Gegnern des Referendums basiere die Kritik an der Budgeterhöhung auf falschen Behauptungen. So werde beispielsweise immer wieder fälschlicherweise behauptet, dass die Fusion der Schule Aarau mit der Kreisschule Buchs-Rohr zu Einsparungen führen müsse. Der Kreisschulrat hatte jedoch bereits vor der Fusion klargestellt, dass die neuen Strukturen vor allem das Wachstum der laufenden Kosten und Investitionen dämpfen sollten, nicht aber die Ausgaben vollständig senken würden.
IT kostet
Ein wesentlicher Kostentreiber ist die Umsetzung des Lehrplans im Fach «Medien und Informatik», das von allen Schüler:innen der 5. und 6. Klasse besucht wird. Die damit verbundenen Anschaffungen und der Unterhalt der IT-Ausstattung machen den grössten Anteil an den gestiegenen Ausgaben aus. Dieser Anstieg sei jedoch zu erwarten gewesen, da das ICT-Konzept 2020+ von den Stimmbürger:innen beider Gemeinden im Februar 2022 klar angenommen worden war.
Weitere Ausgaben sind auf die Einführung schulergänzender Betreuungsangebote und der Tagesschule zurückzuführen, die im November 2022 von den Stimmbürgerinnen gutgeheissen wurde. Für die Koordination und Umsetzung dieser Tagesstrukturen sind im Budget 2025 rund 566.000 Franken vorgesehen. Auch die gestiegenen Kosten für die Ver- und Entsorgung, Mietanpassungen und die Erstausstattung des neuen Schulhauses Risiacher würden zu zusätzlichen Abschreibungen führen.
Zusätzliche Stellen notwendig
In der Schulverwaltung seien ebenfalls zusätzliche Stellen notwendig, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Das Personal sei nachweislich überlastet, weshalb die budgetierten Pensen zwar über den bisherigen Kapazitäten, aber immer noch unter den Empfehlungen des Verbands Schulverwaltungen AG/SO lägen. Diese Massnahmen sollen die Schulleitungen entlasten, damit sie sich wieder stärker auf das Tagesgeschäft und die Unterstützung der Lehrpersonen konzentrieren könnten.
Ombudsstelle üblich
Besonders kritisiert am Budget wird die Schaffung einer Ombudsstelle, die laut dem Referendumskomitee unnötig sei. Diese Darstellung weist das politische Bündnis jedoch zurück. Es handle sich nicht um eine festangestellte Person, sondern um eine externe und unabhängige Stelle, die bei Konflikten kontaktiert werden könne. Solche Stellen seien in Schulen vergleichbarer Grösse längst etabliert und dienen der Kostenreduktion, da Konflikte frühzeitig und effizient gelöst würden.
Mehr Zeit für Kernaufgaben
«Der Kreisschulrat hat das Budget am 19. September 2024 deutlich angenommen», so die Befürworter. Die zusätzlichen Mittel seien notwendig, um strategische Projekte zügiger voranzutreiben und die Modernisierung der Schule fortzusetzen. Davon würden in erster Linie die Schüler:innen profitieren, da die Lehrpersonen durch die Entlastung von Verwaltungstätigkeiten mehr Zeit für ihren Kernauftrag, das Unterrichten, hätten.
Solange die KSAB kein genehmigtes Budget habe, dürften nur unerlässliche Ausgaben getätigt werden, schreibt das Bündnis. Es stelle sich daher die Frage, welche Auswirkungen dies auf Aktivitäten wie Skilager, Schulreisen und Projektwochen habe. Es sei nicht ausgeschlossen, dass solche Veranstaltungen vorübergehend auf der Kippe stünden.