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Aarau
02.11.2024
02.11.2024 08:10 Uhr

Trotz steigender Krankenkassenprämien: Darum gibt das KSA Tausende CHF für Pink Saturday aus

Öffentliche Gelder für Event trotz finanzieller Belastung im Gesundheitswesen
Öffentliche Gelder für Event trotz finanzieller Belastung im Gesundheitswesen Bild: Aarau24
Am vergangenen Samstag fand auf der Igelweid in Aarau der Pink Saturday statt, ein vom Kantonsspital Aarau (KSA) organisiertes Event zur Brustkrebsprävention.

Trotz der steigenden Krankenkassenprämien und angespannten Gesundheitsbudgets entschied sich das KSA, einen vierstelligen Betrag in das Event zu investieren und Rosen an die Passantinnen und Passanten zu verteilen – ein Vorgehen, das bei einigen Bürgern auf Unverständnis stösst.

Brustkrebsprävention als Auftrag oder Luxus?

Das Kantonsspital betont, dass der Pink Saturday als Präventions- und Aufklärungsevent eine wichtige Rolle spiele. Joël Hoffmann vom KSA erklärte:

«Brustkrebs ist die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen, und eine frühe Erkennung verbessert die Heilungschancen. Prävention ist essenziell und entlastet langfristig auch die Gesundheitskosten.»
Joël Hoffmann vom KSA

Trotzdem fragen sich viele: Ist ein öffentliches Event dieser Art der richtige Weg, um Gesundheitskosten zu senken?

Sparen bei Behandlung, Ausgeben für PR?

Mit einem Budget von knapp 3'000 Franken für das Event, einschliesslich 1'000 verteilten Rosen, sehen einige die Prioritäten des KSA in einem kritischen Licht. Besonders im Hinblick auf die aktuellen finanziellen Belastungen im Gesundheitswesen erscheint die Investition fragwürdig. «Wenn das Geld stattdessen für Patienten direkt eingesetzt würde, könnte das sinnvoller sein», äusserten einige Passanten ihre Bedenken.

Braucht Prävention PR?

Das Kantonsspital rechtfertigt den Einsatz öffentlicher Mittel für Veranstaltungen wie den Pink Saturday mit seinem internationalen Status als zertifiziertes Brustkrebszentrum. Die Verpflichtung zur Prävention und Öffentlichkeitsarbeit sei Bestandteil des Zertifikats. Dennoch werfen Kritiker die Frage auf, ob diese Verpflichtung der Bevölkerung gegenüber in der aktuellen Finanzlage vertretbar ist und ob es nicht kostengünstigere Möglichkeiten der Aufklärung gäbe.

Mehrwert für die Bevölkerung oder Steuergeldverschwendung?

Während das KSA den Pink Saturday als wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Kostenentlastung sieht, sehen andere hier ein Symbol für unnötige Ausgaben im Gesundheitssektor.

Aarau24 (glb)