In Erlinsbach wurde kürzlich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) gesichtet – ein alarmierender Fund, der bei Imkerinnen und Naturschützerinnen Besorgnis auslöst. Die ursprünglich aus Südostasien stammende Hornissenart breitet sich seit Jahren rasant in Europa aus. Nun erreicht sie auch das Mittelland – und stellt eine ernsthafte Bedrohung für heimische Bienenvölker dar.
Bienen als bevorzugte Beute
Die Asiatische Hornisse jagt gezielt Honigbienen, die einen Grossteil ihrer Beute ausmachen. An Bienenstöcken lauert sie auf Rückkehrerinnen und schlägt im Flug zu. «Ein einzelnes Hornissennest kann mehrere tausend Bienen in kurzer Zeit vernichten», sagt ein Experte für invasive Arten des Bundesamts für Umwelt (BAFU). Die Folge: Ernteausfälle, gestörte Bestäubung und wirtschaftliche Schäden für die Imkerei.
Bevölkerung soll Sichtungen melden
Die Gemeinde Erlinsbach ruft deshalb zur Mithilfe auf. Wer eine Asiatische Hornisse oder ein Nest entdeckt, soll den Fundort umgehend melden – idealerweise mit Foto und Ortsangabe – über die offizielle Plattform www.asiatischehornisse.ch. Dort werden alle Sichtungen gesammelt und geprüft.
«Nur mit der Mithilfe der Bevölkerung können wir die Ausbreitung frühzeitig eindämmen», betont eine Gemeindesprecherin. Besonders wichtig sei es, die genaue Lage eines Nestes zu erfassen, damit Fachleute gezielt eingreifen können.
So erkennt man die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist deutlich kleiner als die heimische Europäische Hornisse. Sie hat einen schwarzen Körper mit einem gelb-orangefarbenen Band am Hinterleib sowie gelbe Beinspitzen – ein markantes Erkennungsmerkmal. Nester befinden sich häufig in Baumkronen oder unter Hausdächern.
Gefahr für Menschen?
Für Menschen ist die Asiatische Hornisse nicht gefährlicher als andere Wespenarten. Sie greift in der Regel nur bei Nestbedrohung an. Dennoch sollten Sichtungen mit Vorsicht erfolgen – Nestentfernungen gehören unbedingt in die Hände von Spezialist*innen.