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Auto & Mobil
28.05.2025

Schweiz ist Spitzenreiter bei SUVs

An der Spitze standen im letzten Jahr SUVs des deutschen Autobauers BMW. (Symbolbild)
An der Spitze standen im letzten Jahr SUVs des deutschen Autobauers BMW. (Symbolbild) Bild: pixabay.com
Die Schweiz gehört zu den weltweiten Spitzenreitern bei der Verbreitung von Sport Utility Vehicles (SUV). Mehr als jedes zweite neu zugelassene Auto im Jahr 2024 war ein SUV.

Sport Utility Vehicles (SUV) machten gemäss Comparis auch 2024 mit 55,7 Prozent mehr als die Hälfte aller Fahrzeug-Neuzulassungen in der Schweiz aus. Das zeigt der SUV-Report 2025. Dieser publiziert jährlich die Entwicklung des SUV-Anteils an den Neuzulassungen in der Schweiz.

Damit gehört die Schweiz zu den Spitzenreitern eines globalen Trends: Weltweit betrug der Anteil der bulligen Lifestyle-Fahrzeuge an allen verkauften Autos 2024 je nach Quelle zwischen 45 und 54 Prozent.

BMW am beliebtesten

An der Spitze standen im letzten Jahr SUVs des deutschen Autobauers BMW (X- und iX-Modelle) mit einem Zulassungsanteil von 9,5 Prozent aller SUVs resp. 5,3 Prozent aller Neuwagen. Im Vorjahr belegte BMW Rang 3.

An zweiter Stelle folgt gemäss Comparis Audi (Q-Reihe) mit einem Neuzulassungsanteil von 8,9 Prozent aller SUV und 5,0 Prozent aller Autos. 2023 belegte Audi mit denselben Zahlen den Spitzenplatz. Auf Rang 3 kommt Škoda (Vorjahr Rang 2) mit einem Neuzulassungsanteil von 8,6 Prozent aller SUV bzw. 4,8 Prozent aller Neuwagen (Enyaq, Kamiq, Karoq und Kodiaq). Damit ist die Volkswagen-Kernmarke auch in diesem Jahr nicht auf dem Podest vertreten und belegt nur Rang 5 (7,6 Prozent aller neu zugelassenen SUV resp. 4,2 Prozent aller Neuwagen).

Auf Platz 4 kommt Mercedes mit seiner EQ-Reihe und den G-Klassikern. Dies, obwohl beide Marken über alles betrachtet am meisten Neuwagen in der Schweiz auf den Markt gebracht haben (Volkswagen Rang 1 mit 10 Prozent Marktanteil und Mercedes Rang 4 mit 8,5 Prozent Marktanteil).

Die Gelände-Ikonen Suzuki (15), Landrover (17), Subaru (20) und Jeep (22) folgen weit abgeschlagen im Mittelfeld.

Trend hält an

«Nicht nur das subjektive Sicherheitsgefühl macht SUV für viele Autohaltende attraktiv. Die erhöhte Sitzposition ist sowohl für ältere Personen wie auch für Familien mit Kindern bequem. Deshalb lässt sich ein Trend hin zu SUV schon seit Anfang des Jahrtausends beobachten. Dass inzwischen nahezu alle weit verbreiteten Marken auch E-SUV anbieten, treibt die Entwicklung weiter an», sagt Comparis-E-Mobilitätsexperte Jean-Claude Frick.

E-SUV nicht per se ökologisch

Problematisch am SUV-Boom sind laut dem Experten nicht nur der erhöhte Platzbedarf, die stärkere Beanspruchung der Strasseninfrastruktur, Mikroplastik und die erhöhte Verletzungsgefahr für schwächere Verkehrsteilnehmende. Genauso heikel sei der Irrglaube, ein E-SUV wäre per se ökologisch. 

«Elektro-SUV punkten bezüglich Ökobilanz gegenüber Verbrennerautos erst nach mehreren Jahren Gebrauch. Das liegt vor allem am höheren Ressourcenverbrauch bei der Herstellung», sagt Frick. So gleiche mit dem heutigen Schweizer Strommix (~14 g CO₂/kWh) beispielsweise ein BMW iX xDrive45 seine höheren Herstellungsemissionen erst nach rund 32’000 Kilometern gegenüber einem vergleichbaren Benziner (BMW X7 xDrive40i) aus – das sind knapp 2,5 Jahre bei durchschnittlichen 13’000 Kilometern pro Jahr. Erst danach fahre der iX ökologischer als das benzinbetriebene SUV. 

«Wer einen Elektro-SUV kaufen möchte, sollte sich Gedanken über die Akkugrösse machen. Denn hier kann man wirklich den ökologischen Fussabdruck reduzieren», so Frick.

Besagter BMW iX xDrive45 erzeuge im gesamten Lebenszyklus einen 25 Prozent höheren CO₂-Ausstoss als der kleinere BMW-SUV iX1 und verbrauche 31 Prozent mehr Rohstoffe für den Akku.

Das um 500 Kilo höhere Fahrzeuggewicht führe zudem zu mehr Reifen- bzw. Bremsstaub-Abrieb sowie höherem Stromverbrauch und schädige schneller die Verkehrsinfrastruktur. Der kleinere SUV biete dabei genauso jenen Komfort, der für einen SUV-Kauf sprechen würde.

Zürioberland24/bt