Im Telli-Quartier in Aarau betreibt die Green Power Aarau AG (GPA) seit kurzem eine hochmoderne Biogasanlage. Sie verwandelt jährlich bis zu 25'000 Tonnen biogene Abfälle aus 15 umliegenden Gemeinden in der Region in CO₂-neutrales Biogas und hochwertigen Naturdünger. Das produzierte Biogas ersetzt Erdgas und versorgt rund 1'600 Haushalte in der Region mit Energie zum Heizen, Kochen und für Warmwasser.
Die Anlage ist ein zentrales Element in der regionalen Kreislaufwirtschaft und ein klares Zeichen dafür, dass Energiegewinnung auch nachhaltig, lokal und ressourcenschonend möglich ist.
Sortieren, schreddern, vergären
Der Prozess beginnt mit der Anlieferung: Pro Tag fahren rund zehn bis fünfzehn Lastwagen mit biogenen Abfällen auf das Gelände. Zwei Mitarbeitende sortieren den angelieferten Abfall von Hand. Plastiksäcke, Windeln, Gartenwerkzeuge, sogar kompostierbare Kaffeekapseln oder Biobeutel müssen aussortiert werden. Danach wird der Abfall auf eine Grösse von maximal acht Millimetern geschreddert. Äste, Steine oder Strünke werden ebenfalls entfernt.
Anschliessend wird das zerkleinerte Material mit etwas Gärgülle aus dem laufenden Prozess vermengt. Nach rund 18 bis 20 Tagen in einem geschlossenen Fermenter entsteht Biogas. Dieser Gärprozess erfolgt bei rund 55 Grad Celsius und ganz ohne chemische Zusätze. Die Mikroorganismen arbeiten allein – ein natürlicher Prozess, der dennoch hochpräzise gesteuert wird.
Aktuell befindet sich die Anlage noch im Hochfahrmodus - diverse Einstellungsarbeiten werden fortlaufend optimiert werden. Der Prozess ist zeitintensiv, da sich die Biologie im Luftwäscher anpassen muss. Daher ist es teilweise zu Geruchsemissionen gekommen. Dieses Problem wird mittelfristig behoben werden.