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Freizeit
13.08.2025

Streit ums Handy in Schweizer Familien

Bild: Lisa Maire
Mehr als jede zweite Familie kracht wegen der Bildschirmzeit der Kinder.

In Schweizer Familien mit Kindern zwischen sechs und 17 Jahren ist das Smartphone ein Dauerbrenner – und oft ein Zankapfel. Laut dem neuen „Cybersorgenmonitor“ von Axa gibt es in 55 Prozent der Haushalte immer wieder Streit über die Bildschirmzeit.

Fast alle befragten Eltern setzen klare Regeln: Sie begrenzen, wie lange ihre Kinder online sind, und sperren einzelne Plattformen. Doch viele scheitern an der Umsetzung. 46 Prozent schaffen es nicht, die vereinbarten Zeiten durchzusetzen. 51 Prozent tun sich schwer, bestimmte Apps oder Plattformen zu verbieten.

Handyverbote finden breite Zustimmung

Nicht nur Eltern, auch die Gesamtbevölkerung blickt kritisch auf die Internetnutzung der Jüngsten. Vier von fünf Befragten befürworten Handyverbote an Schulen. Ebenso gross ist die Zustimmung zu einer Altersgrenze von 16 Jahren für Social-Media-Plattformen.

Die Sorgen sind vielfältig: 43 Prozent sehen Cybermobbing als grosse Gefahr. 40 Prozent warnen vor Cybergrooming – dem gezielten Ansprechen von Kindern zu sexuellen Zwecken. 37 Prozent nennen sexuelle Inhalte als Risiko. 36 Prozent halten exzessives Onlinesurfen für besonders gefährlich.

Eltern und Schulen in der Pflicht

85 Prozent sind überzeugt: Kinder wissen zu wenig über Gefahren im Netz. 89 Prozent sehen es als Pflicht der Eltern, darüber aufzuklären. 77 Prozent fordern, dass auch Schulen mehr tun.

62 Prozent der Eltern glauben, ihre Kinder ausreichend schützen zu können. 38 Prozent fühlen sich überfordert.

Beim Thema altersgerechter Zugang wünschen sich die Befragten: Internetspiele ab zehn Jahren, Videoplattformen ab 13 und freien Internetzugang ab 14. TikTok spaltet die Meinung: 48 Prozent wollen ein generelles Verbot, 39 Prozent lehnen es ab.

Die Umfrage führte das Institut Sotomo im Auftrag von Axa zwischen Ende Februar und Mitte März unter 1706 Personen in der Deutsch- und Westschweiz durch.

mj