Als meine Cousine vor 25 Jahren ihren ersten Schultag hatte, war in der Stadt Baden bereits eine Tagesschule in Betrieb, was für ihre alleinerziehende Mutter eine grosse Entlastung war. An meinem ersten Schultag vor 20 Jahren in Aarau war von einer Tagesschule noch lange keine Rede. Am Freitag, 8. August wurde nun die zweite öffentliche Tagesschule im Kanton in Betrieb genommen und damit ein wichtiger Meilenstein zur Stärkung der Familienstadt Aarau erreicht.
Chance auf Etablierung
Die FDP Aarau und insbesondere die FDP Frauen setzen sich seit vielen Jahren für die Schaffung einer Tagesschule ein, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Auch wenn die Anmeldezahlen zu Beginn noch Potential nach oben haben, muss diesem neuen Angebot nun erst einmal eine faire Chance auf Etablierung gegeben werden. Nachdem dieses Schuljahr mit zwei Kindergartenklassen gestartet wurde, soll bereits auf das nächste Schuljahr eine erste Primarschulklasse gebildet werden können.
Neue Visionen benötigt
Auch nach der Inbetriebnahme der Tagesschule sind weitere Ideen zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefragt. Aarau braucht neue Visionen, um als Familienstadt allen Familienformen ein passendes Angebot bieten zu können. In einem Gespräch mit einer alleinerziehenden Mutter wurde ich kürzlich auf eine gute Idee aus anderen Städten hingewiesen: Anstatt einzig auf öffentliche Betreuungsstrukturen zu setzen, sollten unbedingt auch privat initiierte und firmeninterne Angebote gefördert werden. So könnten Eltern und Kinder näher beisammen sein und die Standortattraktivität von Aarau würde gestärkt. Bei kleineren Firmen wären auch Verbundslösungen denkbar, also, dass mehrere Unternehmen zusammen eine Betreuungsstruktur aufbauen, welche dann gemeinsam genutzt werden könnte. Die Stadt sollte solche neuen Angebote unkompliziert bewilligen und positiv begleiten. Bleiben wir also dran, um Aarau als attraktive Familienstadt weiter zu stärken und um allen Familien ein ideales Umfeld bieten zu können.
