Bauer Schmid war mit Naturdünger bereits vertraut, als er vor einem Monat begann, den Dünger aus der Aarauer Biogasanlage einzusetzen. «Für mich war klar, dass darin grosses Potenzial steckt», sagt er. Wichtig sei jedoch, dass die Qualität stimme. Denn gerade für Nutztiere könne es gefährlich werden, wenn Fremdstoffe im Produkt landen: «Kühe und andere Nutztiere sterben an Plastik. Deshalb ist es entscheidend, dass kein Unrat in die Biotonne und so aufs Feld gelangt.»
Von Beginn an habe er deshalb die Hoffnung gehabt, dass die neue Anlage sauberes und hochwertiges Material liefert. Nur dann lasse sich das Vertrauen der Landwirte gewinnen. «Wenn die Qualität stimmt, dann ist der Naturdünger ein Gewinn für alle, für die Böden, die Pflanzen und letztlich auch für die Konsument*innen.»
Naturdünger als langfristige Investition
Heute blickt Schmid optimistisch auf das Projekt. Während mineralischer Dünger nur kurzfristig wirkt, betrachtet er den Naturdünger als Investition in die Zukunft. «Kunstdünger ist nach der Wirkung weg. Der Naturdünger hingegen stärkt den Boden langfristig und fördert den Humusaufbau.» Hinzu komme, dass der Naturdünger als Volldünger alle wichtigen Pflanzennährstoffe enthält.
Ausbringung in der Praxis
Die Ausbringung erfolgt nicht durch die Landwirte selbst. Ein Mittelsmann transportiert den Naturdünger mit dem Traktor und bringt ihn direkt aufs Feld. «Wir fahren nicht zum Spass bei schönem Wetter mit schweren Maschinen über die Strassen», betont Schmid. Vielmehr sei es eine Notwendigkeit: Nur bei trockenen Bedingungen lasse sich das Material ausbringen, ohne den Boden zu verdichten. Bei Regen könnten die schweren Fahrzeuge Schäden anrichten, die sich später auf die Erträge auswirken.
Die Bauern setzen deshalb auf die maximal zulässige Grösse der Fahrzeuge, um möglichst effizient zu arbeiten. «Je weniger Fahrten nötig sind, desto besser ist es auch für die Umwelt», erklärt Schmid.