Im Juli 2025 gab es in den USA einen starken Anstieg bei den Erzeugerpreisen. Die Preise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0.9 Prozent, verglichen mit einer Erwartung von 0.2%. Im Jahresvergleich stiegen die Erzeugerpreise um 3.3 %, was deutlich über den erwarteten 2.5 % lag, die Grundlage für die Zinsentscheidungen der US-Notenbank.
Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0.3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, gemäss Statistischem Bundesamt und wurde damit eine erste nach unten Schätzung (minus 0.1%) korrigiert. Ursachen sind die schwächere Industrieprodukten und die US-Zölle
Die Schweizer Hypothekarzinsen sind tendenziell weiterhin sinkend. Dies ist eine Folge der gefallenen Leitzinsen der SNB auf null Prozent, um der schwachen Inflation und dem starken Franken entgegenzutreten. Die Zinsen haben bereits im ersten Quartal 2025 nachgelassen, und es wird mit einem weiteren Abwärtstrend gerechnet, insbesondere bei kurzfristigen Hypotheken, während sich die Entwicklung bei langfristigen Festhypotheken derzeit etwas verlangsamt.
Die Schweizer Uhrenexporte sind im Juli 2025 stark angestiegen, um 6.9 % auf CHF 2.4 Mrd. Dieser Anstieg ist vor allem auf die USA zurückzuführen, wo die Exporte um 45 Prozent stiegen, weil ihre Lager vor der Einführung der US-Zölle aufstockten. Ohne diesen Sondereffekt wären die Exporte gesunken.
Die vieldiskutierten Goldexporte der Schweiz in die USA sind zuletzt wieder deutlich in die Höhe geschossen. Im Juli 2025 wurden gut 54 Tonnen Gold im Wert von knapp CHF 4.7 Mrd. in die USA ausgeführt. Das ist fast fünfmal so viel wie im Juli 2024. Auch die Nachfrage nach Goldmünzen und Barren ist im zweiten Quartal 2025 weltweit stark gestiegen (+24%).
Unternehmensnachrichten
Der Berner Energieversorger BKW hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 3.4 Prozent auf 2,3 Mrd. reduziert. Der operative Gewinn (brach um 29 Prozent auf CHF 311 Mio. ein, der Reingewinn sank auf CHF 203 Mio. (Vorjahr 363 Mio.). Für das Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen die Prognose eines Ebit zwischen 650 und 750 Mio. Grund sind tiefere Stromtarife.
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Halbjahr den Nettoumsatz um 1.7 Prozent auf CHF 1.67 Mrd. gesteigert. Der Gewinn ging hingegen um 3.3 Prozent auf 339 Mio. zurück. Die Analystenerwartungen wurden damit verpasst. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum in lokaler Währung von 4 Prozent und einer Marge auf Stufe Ebitda von 29 Prozent.
Der Baukonzern Implenia hat im ersten Semester den Umsatz um 6.6 Prozent auf CHF 1.86 Mrd. gesteigert. Der Gewinn nahm um ein Viertel auf 33.3 Mio. zu. Die Erwartungen der Analysten wurden beim Umsatz und beim Gewinn übertroffen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
Der Milchverarbeiter Emmi hat im ersten Semester einen Gewinnrückgang auf CHF 97.2 Mio. (Vorjahr 104,4 Mio.) verzeichnet. Der Umsatz hingegen legte um 12.7 Prozent auf CHF 2,27 Mrd. zu. Im Vorfeld hatten Analysten einen höheren Gewinn erwartet, schätzten aber das Umsatzwachstum tiefer ein. Für das Gesamtjahr hebt das Unternehmen die Umsatzprognose leicht an.
Der Private-Equity-Investor Advent will den Halbleiterhersteller U-Blox übernehmen. Er bietet CHF 135 pro Aktie in bar, was einer Prämie von 32 Prozent zum Durchschnittspreis der letzten sechzig Tage entspricht.
Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im ersten Halbjahr den Gewinn um 24 Prozent auf CHF 194.3 Mio. gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Für den weiteren Jahresverlauf bleibt die Gesellschaft optimistisch.
Die Luzerner Kantonalbank hat im ersten Halbjahr mit einem Geschäftserfolg von CHF 170.9 Mio. (+9.3%) ein Rekordergebnis erzielt. Der Gewinn hat sich 4.1 Prozent auf 150.7 Mio. erhöht. Alle Geschäftsbereiche haben zum Erfolg beigetragen.
Aussichten
US-Finanzminister Scott Bessent empfiehlt der Notenbank FED einen grösseren Zinsschritt (0.5 Prozent) im September, nachdem die Notenbank dieses Jahr im Gegensatz zu Europa dieses Jahr die Zinsen nicht gesenkt hatte. Der Arbeitsmarkt würde einen solchen Schritt rechtfertigen. Aber der US-Verbraucherindex stieg im Monatsvergleich um 0.2. Während die Teuerung bei den Lebensmitteln anzog, war sie bei den Waren trotz Einfuhrzöllen verhaltener. Nach Trumps Zollhammer in den USA sind die Investoren vermehrt auf der Suche nach krisenresistenten Aktien, die den Verwerfungen widerstehen. Defensive Werte in der Schweiz sind Swisscom, Nestlé, die Pharmawerte Roche und Novartis, Galenica, und Holcim sowie die Versicherungen Zürich, Swiss Re und Swiss Life. Pharmawerte werden vorläufig noch von höheren Zöllen verschont. Wie aber die USA tiefere Medikamentenpreise durchsetzen will, ist noch ungewiss.