Dieser Erlass betrug je nach Jahr zwischen 40'000 und 70'000 Franken. Hinzu kamen Kommunikationsleistungen im Wert von bis zu 10'000 Franken.
Ein Vergleich mit anderen Veranstaltungen sei schwierig, so der Stadtrat, da der Weihnachtsmarkt in Grösse und Dauer einzigartig gewesen sei. Der Rüeblimärt profitiere von einem jährlichen Beitrag von 9'000 Franken sowie einem Gebührenerlass, während traditionelle Anlässe wie der MAG oder der Bachfischet ebenfalls von Erlassen befreit seien.
Offene Forderungen von knapp 46'000 Franken
Im Konkursverfahren der Stadtchend AG droht der Stadt Aarau ein Verlust von 45'984.70 Franken. Dabei handelt es sich um nicht beglichene Rechnungen aus der letzten Durchführung 2024, darunter Strom- und Wasserkosten sowie Werkhofleistungen. Ob diese Summe im Konkursverfahren teilweise gedeckt werden könne, sei unklar.
Eine Inpflichtnahme der Muttergesellschaft Pointbreak Events GmbH sei nicht möglich, da der Vertrag ausschliesslich mit der Stadtchend AG abgeschlossen worden sei.
Vertrag und Kontrolle
Die Stadt hatte mit der Stadtchend AG einen Vertrag bis 2026 abgeschlossen, ist nach dem Konkurs jedoch zurückgetreten. Eine Kaution sei beim Vertragsabschluss nicht verlangt worden, dies sei damals «nicht opportun» gewesen.
Zur Kontrolle war die Betreiberfirma verpflichtet, ihre Jahresrechnung, Bilanz und Berichte vorzulegen. Nach der Durchführung 2023 habe die Stadtchend AG ihre finanziellen Schwierigkeiten offengelegt.
Eine Risikobeurteilung sei erfolgt, zudem habe die Stadt 2024 teilweise Vorauszahlungen verlangt, die korrekt geleistet worden seien. Eine direkte vertragliche Absicherung mit der Pointbreak Events GmbH habe nicht bestanden.
Zukunft des Weihnachtsmarkts
Der Stadtrat zeigt sich einem neuen Weihnachtsmarkt gegenüber offen. Bereits im Dezember 2025 wird der Verein «Advent i de Altstadt» einen Anlass in der Aarauer Innenstadt organisieren. Wie die Durchführung ab 2026 aussehen wird, sei derzeit noch offen.
Lehren aus dem Konkurs
Der Stadtrat bedauert den Konkurs der Stadtchend AG und die finanziellen Folgen für Aarau. «Die Stadt wählt ihre Vertragspartnerinnen und -partner jeweils sorgfältig aus», heisst es in der Stellungnahme. Eine generelle Verschärfung der Vergabekriterien sei momentan nicht vorgesehen, mögliche Optimierungen würden jedoch geprüft.