Bereits zum Maienzug 2023 waren die Bankettkarten vorzeitig ausverkauft – ein Trend, der sich bereits vor der Verlegung vom Schanzplatz auf den Maienzugplatz abgezeichnet hatte. Die Kapazitätserweiterung durch den neuen Veranstaltungsort führte zu rund 700 zusätzlichen Plätzen, doch die Nachfrage überstieg weiterhin das Angebot. Simon Burger von der SVP reichte ein Postulat beim Stadtrat ein indem er forderte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner von Aarau zukünftig bevorzugt werden.
Keine Bevorzugung geplant
Laut einer Stellungnahme des Stadtrats wurden im Online-Verkauf 52,5 Prozent der Karten von Aarauer Einwohnern bestellt. Weitere 32 Prozent gingen an Bewohner der umliegenden Gemeinden, während nur 15,5 Prozent von Personen ausserhalb der Region Aarau gekauft wurden.
Der Maienzug sei traditionell ein Anlass mit regionalem Charakter, betonte der Stadtrat. Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler der Nachbargemeinden, die einst Aarauer Schulen besucht haben, behalten eine enge Bindung zur Stadt. Dies rechtfertige, dass keine grundsätzliche Bevorzugung der Aarauer Bevölkerung bei der Vergabe der Bankettkarten erfolgen soll.
Massnahmen für die Zukunft
Um die Verfügbarkeit von Bankettkarten zu erhöhen, prüfen Stadtrat und Maienzugkommission mehrere Massnahmen. Geplant sind eine Überprüfung der Gästelisten, eine optimierte Platzzahl sowie die Verhinderung der Weitergabe von Gästekarten an Dritte. Ziel ist es, künftig mehr Karten für den öffentlichen Verkauf bereitzustellen.
«Die Verlegung des Banketts auf den Maienzugplatz hat überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen, rund 700 Bankettplätze mehr als auf der Schanz zur Verfügung zu stellen», heisst es in der Stellungnahme. Der Stadtrat hält jedoch fest, dass der Maienzug ein Anlass für die gesamte Region bleibt und keine grundsätzliche Priorisierung der Aarauer Bewohner vorgesehen ist.