Die Gewalt am Bahnhof Aarau bleibt ein akutes Problem. Am 26. Mai 2024 kam es am Bahnhof Aarau zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern, bei der ein 27-jähriger Marokkaner durch ein Messer verletzt wurde. Der Vorfall ereignete sich gegen 22:30 Uhr am Busbahnhof. Der mutmassliche Täter sowie weitere beteiligte Personen flüchteten zunächst vom Tatort.
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein und konnte den mutmasslichen Täter, einen 58-jährigen Tunesier, kurz nach der Tat festnehmen. Ein weiterer Beteiligter, ein 27-jähriger Tunesier, wurde ebenfalls festgenommen. Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht, und die genauen Hintergründe des Vorfalls werden noch ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eingeleitet.
Am 28. Mai griff ein alkoholisierter Mann zwei Mitarbeiter von Aarau24 an und bedrohte sie vor dem Coop. Die alarmierte Transportpolizei erschien erst nach 15 Minuten und zeigte sich zunächst desinteressiert. Erst nach der Erwähnung, dass die Betroffenen Journalisten seien, wurde eingegriffen. Die Kantonspolizei Aargau übernahm schliesslich die Situation und führte den Täter ab.
Corina Winkler, Dienstchefin Kommunikation der Kantonspolizei, erklärte: «Die Polizei setzt gezielt Schwerpunkte und führt regelmässige Kontrollen durch, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.» Dennoch bleiben die wiederholten Rückkehrer weggewiesener Personen eine Herausforderung.
Wildpinkeln sorgt für Empörung
Ein weiteres ärgerliches Problem ist das Wildpinkeln im Durchgang zwischen Bahnhof und Bahnhofstrasse. Trotz deutlicher Hinweisschilder werden die hygienischen Bedingungen immer wieder von Passanten ignoriert. Ladenbesitzer und Anwohner sind verärgert, während in sozialen Medien Forderungen nach Überwachungskameras laut werden.
Verdorrte Bäume – Symbol für das Scheitern eines Projekts?
Im Frühling 2024 wurden neue Bäume und Sitzgelegenheiten am Bahnhof gepflanzt, um eine einladendere Atmosphäre zu schaffen. Doch bereits im Herbst präsentierten sich die Bäume verdorrt – trotz ausreichender Wasserversorgung. Experten vermuten ungünstige klimatische Bedingungen oder mangelndes Licht als Ursachen.
Pilotprojekt soll Sicherheit verbessern
Auf politischer Ebene will der Stadtrat Aarau mit einem Pilotprojekt die Sicherheit und Nutzung öffentlicher Räume verbessern. Das Konzept wurde im Juni verabschiedet und soll ab 2025 in grösserem Umfang umgesetzt werden. Erste Massnahmen, darunter die Zusammenarbeit mit der SBB und regelmäßige Arbeitsgruppentreffen, wurden bereits eingeleitet. Ziel ist es, durch verwaltungsübergreifende Kooperationen und verstärkten Dialog mit Anspruchsgruppen nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Situation am Bahnhof Aarau und die Stellungnahme der SBB
Im Jahr 2024 gab es vermehrte Berichterstattung über die zunehmenden Pöbeleien, Belästigungen und Streitereien am Bahnhof Aarau, die insbesondere durch alkoholkranke und drogenabhängige Personen geprägt sind. Die SBB nahm Stellung zu den Vorfällen und betonte, dass die Sicherheit der Reisenden höchste Priorität habe. Vor Ort sind Mitarbeitende der SBB Transportpolizei aktiv, um Vorfälle zu verhindern und das Sicherheitsgefühl der Pendler zu stärken. Die SBB wies die Annahme zurück, dass neue Sitzgelegenheiten für herumlungernde Personen verantwortlich seien, da diese These nicht bestätigt werden konnte.