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Aarau
22.08.2025

Stadtratskandidat Daniel Fondado im Gespräch

Bild: Daniel Fondado
Daniel Fondado stellt sich für den Aarauer Stadtrat zur Wahl. Im Interview mit Aarau24 spricht er über Motivation, politische Schwerpunkte und persönliche Leitlinien.

Daniel Fondado sieht seine Motivation in der Kombination von fachlicher Kompetenz, Führungserfahrung und seiner Leidenschaft, Verantwortung zu übernehmen. «Als Ingenieur und Projektleiter mit grosser Leidenschaft übernehme ich gerne Verantwortung, berücksichtige die Anliegen aller Anspruchsgruppen und bringe Projekte zielgerichtet voran», sagt er. Seine politische Laufbahn begann vor über einem Jahrzehnt, als er Präsident der Schulpflege Aarau wurde. Dieses Amt hatte er elf Jahre lang inne, bevor er Präsident des Schulvorstandes der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) wurde. Diese Erfahrung in einem Exekutivamt will er nun in den Stadtrat einbringen.

Drei Schwerpunkte für Aarau

Fondado nennt drei Themen, die er in Aarau in den kommenden vier Jahren prioritär angehen möchte. Die Bereitstellung des dringend notwendigen Schulraums auf der Oberstufe müsse endlich gesichert werden. «Der Spatenstich soll erfolgt sein und die Umsetzung auf gutem Wege voranschreiten, damit Aarau und die Region eine zukunftsfähige Schullandschaft erhalten.»

Die bereits bestehende Wohnraumstrategie will Fondado konsequent im Sinne der Bewohner*innen angewendet sehen. «Nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Lebensqualität und soziale Durchmischung müssen im Vordergrund stehen.» Für ihn ist entscheidend, dass Aarau eine offene, vielfältige Stadt bleibt. Erste konkrete Projekte möchte er bereits in der nächsten Legislaturperiode realisiert sehen.

Mehr Synergien in der Region nutzen

Die Rolle Aaraus als Zentrum der Region will er durch Kooperation mit den Nachbargemeinden weiter stärken. Eine «Aarau first»-Strategie, wie sie von gewissen Kreisen etwa in der Frage des Schulraums gefordert werde, lehnt Fondado klar ab. «Sie führt in eine Sackgasse – und die Leidtragenden sind am Ende die Kinder in Aarau und der ganzen Region.» Er setzt darauf, Synergien in der Region zu nutzen, bevor teure Anlagen im Alleingang gebaut werden, etwa bei Sportinfrastrukturen.

Eine Million für Familien

Auf die Frage, wie er mit einer unverbindlich zugesprochenen Million Franken umgehen würde, antwortet Fondado mit einem klaren Ziel: «Ich würde einen Fonds für Familien und Alleinerziehende mit Kindern gründen, die besondere Bedürfnisse haben.» Hintergrund seien lange Wartelisten bei kantonalen Angeboten, die für Betroffene eine grosse Belastung darstellten. Mit einem solchen Fonds könnten Überbrückungsangebote geschaffen werden, die unbürokratisch und rasch Hilfe leisten.

Chancengerechtigkeit als Leitmotiv

«Herkunft darf niemals über Chancen entscheiden», betont er. Kinder könnten sich ihre Eltern nicht aussuchen, deshalb sei Chancengerechtigkeit für ihn eine zentrale politische Leitlinie. Eine Gesellschaft sei nur dann stark, wenn alle Menschen die Möglichkeit hätten, ihr Potenzial zu entfalten und ihren Beitrag zu leisten.

An welchen Kriterien die Aarauer*innen seine Arbeit in vier Jahren messen sollen, formuliert er klar: «Daran, ob in den drei von mir genannten Schwerpunkten konkrete und sichtbare Fortschritte erzielt wurden.» Dazu gehören der Bau von Schulraum, die Umsetzung der Wohnraumstrategie im Sinne der Bevölkerung sowie eine aktive Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. «Wenn diese Ziele erreicht sind, habe ich meinen Auftrag für Aarau gut erfüllt», so Fondado.

Einschätzung zur KSAB

Auch zur Kreisschule Aarau-Buchs, deren Schulvorstand er präsidierte, nimmt Fondado Stellung. Aus Sicht des Schulbetriebs sei die KSAB «gut unterwegs». Probleme habe es in der Vergangenheit jedoch bei der Organisation des Verbands gegeben, was zu «starken Friktionen zwischen den politischen Gremien» geführt habe. Dass diese Strukturen nun überprüft würden, sei richtig und wichtig. Für Fondado ist entscheidend, dass diese Diskussion nicht von Ideologie geprägt werde: «Die Bedürfnisse der Kinder und die pädagogische Qualität müssen im Zentrum stehen.»

Aarau24