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Aarau
01.03.2025

FC Aarau und die Holzbecher: Ein Recycling-Märchen zerfällt in Asche

Recycling Fehlanzeige – So sieht es nach einem FC Aarau Spiel jeweils auf den Tribünen aus.
Recycling Fehlanzeige – So sieht es nach einem FC Aarau Spiel jeweils auf den Tribünen aus. Bild: Aarau24
Nach der Kritik an der fehlenden Wiederverwertung der Holzbecher im Brügglifeld nimmt die Transport AG Aarau, wo die Becher nach den Spielen landen, Stellung.

Die Transport AG betont, dass die Holzbecher in ihrem Betrieb in Kölliken geschreddert und entweder der EU-Spanplattenindustrie oder der Fern-Wärmeerzeugung zugeführt werden. Doch eine entscheidende Information fehlt: Wie viele Becher werden tatsächlich recycelt, und wie viele landen letztlich in der Verbrennung?

Keine konkrete Zahlen

Ohne konkrete Zahlen muss davon ausgegangen werden, dass nur ein Bruchteil – wenn überhaupt – wirklich wiederverwertet wird. Die ursprünglich geplante Zusammenarbeit mit Swiss Krono wurde eingestellt, und es bleibt unklar, welche Unternehmen tatsächlich Holzbecher für neue Produkte nutzen. Damit stellt sich die Frage, ob das System überhaupt effektiv ist oder ob es nur gut klingt, ohne einen echten Umweltnutzen zu haben.

Verbrennung als Hauptlösung

Die Transport AG gibt zu, dass verunreinigte Becher, also jene mit Spuren von Essensresten, Zigarettenstummeln oder Servietten nicht recycelt werden können. Doch realistisch betrachtet dürften nach einem Spieltag die meisten Becher genau diesen Verunreinigungen ausgesetzt sein. Das bedeutet: Ein Grossteil, oder wahrscheinlich sogar alle der Becher werden direkt verbrannt, anstatt in den Recyclingkreislauf zurückzukehren.

Fehlende Kommunikation und Greenwashing-Verdacht

Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelhafte Kommunikation aller Beteiligten. Erst durch Medienberichte wurde bekannt, dass das ursprüngliche Recycling-Konzept nicht wie geplant funktioniert. Der FC Aarau selbst erfuhr auch erst kürzlich, dass die Becher nicht recycelt werden, wie es ursprünglich versprochen wurde. Auch der FC Aarau glänzte nicht mit einer proaktiven Kommunikation und wollte Informationen nicht offen preisgeben.

Ohne konkrete Zahlen und eine unabhängige Überprüfung bleibt der Verdacht bestehen, dass das System nicht so nachhaltig ist, wie es ursprünglich angepriesen wurde. Ob der FC Aarau an diesem Konzept festhält oder eine bessere Alternative sucht, bleibt abzuwarten.

Zu hoffen bleibt, dass es dem FC Aarau auf dem Platz besser läuft und solche Nebenschauplätze vermieden werden. Den Heute beim Heimspiel gegen Schaffhausen winkt mit einem Sieg die Tabellenführung.

Aarau24