Seit vielen Jahren ist Nina Suma politisch aktiv. Sie engagiert sich im Vorstand der FDP Aarau und leitet als Präsidentin das FORUM AARGAU. Diese Tätigkeiten hätten sie darin bestärkt, mehr Verantwortung zu übernehmen und die Weiterentwicklung der Stadt aktiv mitzugestalten. «Was ich in erster Linie mitbringe, sind Führungserfahrung, umfassende Projektleitungserfahrung sowie mein wirtschaftlicher und unternehmerischer Hintergrund», betont Suma.
Aus ihrer beruflichen Laufbahn habe sie gelernt, unterschiedliche Interessen abzuwägen, den Dialog zu suchen und mehrheitsfähige Lösungen zu entwickeln. «Diese Kompetenz ist im Stadtrat gefragt: zuhören, analysieren, abwägen und dann aber auch klare Entscheidungen treffen.»
Vier Schwerpunkte für Aarau
Suma nennt Sicherheit, Sportinfrastruktur, Wohnraum und den Finanzhaushalt als ihre zentralen Themen. Besonders die Situation rund um den Bahnhof bezeichnet sie als «unhaltbar». Sie beeinträchtige nicht nur Passanten und Pendler, sondern auch Kundinnen, Besucherinnen und Mitarbeitende. «Wir müssen klare Massnahmen treffen, damit Aarau dort wieder ein sicherer und attraktiver Ort wird.»
Vereine seien für Integration, Gesundheit und Gemeinschaft unverzichtbar. «Es darf nicht sein, dass Kinder und Jugendliche abgewiesen werden müssen, weil die Kapazitäten fehlen», kritisiert Suma. Aarau brauche deshalb rasch zeitgemässe und ausreichende Anlagen. Familien und Berufstätige sollen genügend Wohnraum an attraktiven Lagen finden. Parallel dazu wolle sie innovative Unternehmen anziehen, die Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft stärken.
Keine Steuererhöhungen
Für Suma ist klar: «Wir dürfen nicht über unsere Verhältnisse leben.» Steuererhöhungen lehnt sie ab. Stattdessen sollen pragmatische Lösungen gesucht werden, etwa mit privaten Investoren bei Infrastrukturprojekten – wie aktuell bei der Argoviarena.
Auf die Frage, wie sie eine Million Franken ohne Zweckbindung einsetzen würde, antwortet Nina Suma mit Blick auf die Zukunft: «Ich würde dieses Geld in Projekte investieren, die Aarau nachhaltig stärken und einen echten Mehrwert für die Zukunft schaffen.» Besonders wichtig sei ihr die Förderung von Innovation, um Start-ups und Unternehmen nach Aarau zu holen. «So wird aus einem Franken in einigen Jahren ein Vielfaches an Wert für die Stadt.»
Persönliche Prägungen
Geprägt habe sie in ihrer Jugend die offene Drogenszene am Zürcher Platzspitz und deren Schliessung. «Ein Beispiel dafür, wie konsequentes Handeln notwendig ist, um Zustände zu beenden, die eine Stadt belasten.» Auch ihre langjährige Tätigkeit bei der SBB habe sie beeinflusst. Dort habe sie erlebt, wie eng Wirtschaft und Politik zusammenwirken. «Grundsätzlich bin ich überzeugt: Nahezu jede Dokumentation, jedes Buch oder jeder Film enthält eine politische Dimension und schärft den Blick auf gesellschaftliche Zusammenhänge.»
Erfolgsmessung in vier Jahren
An welchen Punkten will sich Suma messen lassen? Sie nennt fünf konkrete Ziele: Mehr Wohnraum und Arbeitsplätze, schnellere Umsetzung wichtiger Projekte, digitalisierte und einfacher zugängliche Dienstleistungen in der Verwaltung, ein vielfältiges Angebot an Gastronomie und Geschäften sowie ein gesunder Finanzhaushalt. «Ganz konkret möchte ich, dass Aarau ein Ort ist, an dem sich alle Menschen wohlfühlen und gerne hier leben und/oder arbeiten.»
Kritik an der Kreisschule Aarau-Buchs
Deutlich positioniert sich Nina Suma auch bei der Bildung. Die Kreisschule Aarau-Buchs bezeichnet sie als «offenkundig gescheitert». Sie leide unter strukturellen und organisatorischen Problemen – zum Nachteil von Lehrpersonen und Schüler*innen. «Es braucht eine klare Strategie, gerade auch mit Blick auf die mögliche Fusion mit Unterentfelden. Wir müssen uns ernsthaft fragen: Welche Vision haben wir für die Schule in Aarau?»